Tiere und insbesondere Hunde prägten mein ganzes bisheriges Leben.
Ich bin 47 Jahre alt und darf mein Leben mit meinem Magyar Vizsla Rüden Aaron "vom Linauteich" sowie unserem Sorgenkind Merlin (genannt Tupfi, Tupfenmonster, Kälbchen, Robbe) teilen.
Früher habe ich mich auf Hundeplätzen gefragt, warum die Leute dort immer ihre Hunde anbrüllen müssen. Es heißt doch, das ein Hund viel besser hört, als wir Menschen. Das Brüllen verstand ich nicht.
Doch - es geht auch anders
So fing ich an mich mehr für die Körpersprache des Hundes zu interessieren und wie man die Hundesprache selbst umsetzen kann. Mittlerweile gibt es viele namhafte Trainer, die ebenfalls mit Körpersprache arbeiten.
Heute vesuche ich anderen Hundehaltern die Körpersprache zu vermitteln, auch wenn es dem einen oder anderen schwerfällt, dieses anzunehmen oder gar umzusetzen.
Aaron ist mein Traumhund.
Er bereichert nicht nur mein Leben, sondern ist eine tolle Unterstützung bei der Arbeit mit Hunden. Der Grund ist seine ausgeprägte Körpersprache, die er bei Mensch und Tier einsetzt.
Aber er ist auch ansonsten ein Sonnenschein. Wer mag, kann gerne Aaron's
Webseite besuchen.
Merlin ist dagegen mein "Sorgenkind"
Da immer wieder mal Fragen hierzu aufkommen, versuche ich einmal seine Geschichte in "Kurzfassung" wiederzugeben.
Merlin hieß ursprünglich mal Angel. Er war ein Mitbringsel aus Polen und der letzte Hund des Tages. Dieses Tier wuchs nun in der Familie meines ehemaligen Lebensgefährten auf.
Als wir Angel das 1. Mal sahen, machte er einen quietschfidelen und gesunden Eindruck.
Man bot Hilfestellung und Lektüre an. Das nächste Mal sah ich ihn, da war Angel bereits 8 Monate alt. Sein Leben verlief nicht gerade toll. Wer kürzlich im Fernsehen gesehen hat, wie in Polen Hunde gezüchtet werden, weiß, das kein Hund der Welt so soziales Verhalten lernen kann. Beim Transport oder/und am Verkaufsstand wurde er von älteren Welpen gemobbt.
Endlich dort weg hätte sein Start trotzdem noch gut werden können. Doch das Leben meinte es anders mit ihm. Es fand keine Sozialisierung statt, Gassigänge waren der Hof oder mal ein Garten (zudem man mit dem Auto fuhr), Kontakt zu anderen Hunden gab es kaum. Nachdem sich das damalige Herrchen von seiner Partnerin trennte, wollte er den Hund behalten, hatte aber überhaupt keine Zeit. So wurde Angel umhergereicht wie ein Blumenstrauss. Großartig beschäftigt hatte man sich nicht mit ihm, denn er kannte noch nicht einmal seinen Namen. Jedoch die vielen Menschen erwarteten von Angel das er hörte. Auf was denn
- er hat es doch nie gelernt
. Trotzdem erfuhr er vermutlich Konsequenzen für ein Verhalten wo er noch nicht einmal wußte, das es verkehrt sein könnte.
Erschwerend kam hinzu, das sich niemand mit den Bedürfnissen eines Dalmatiners beschäftigt hat.
Stand bei meiner Übernahme:
gelblich verfärbtes Fell, Zahnstein wie ein alter Hund, ängstlich, mußte dauernd pullern gehen.
Ergebnis: er hatte eine massive Blasenentzündung (schon sein Monaten), Struvitsteine und die Neigung zu einer Dalmatinertypischen Steinart, den Urat-Steinen. Diese Erkrankung ist ein Fehler im Enzymsystem. Bei falscher Ernährung werden diese Hunde zwangsläufig krank. Diese Steine können ausschließlich Dalmatiner und engl. Bulldoggen bekommen.
Es folgten viele TA-Besuche sowie eine komplette Nahrungsumstellung. Gleichzeitig erhielt Angel von uns einen neuen Namen und lernte als erstes auf seinen neuen Namen zu hören.
Immer wieder machte uns seine Gesundheit zu schaffen.
Zwischenzeitlich wurde er kastriert, es folgte eine Sesambeinfraktur im Vorderlauf, die operiert werden mußte
usw. usw.
Dies alles wirkte sich auf sein Lernverhalten aus.
Er ist vom Kopf her noch heute kein erwachsener Hund, sondern vielmehr ein ruheloser und respektloser Junghund, der zudem vollgepackt mit Angst und Unsicherheit ist.
Merlin hat schon sehr viele Fortschritte gemacht. Allerdings auch immer wieder Rückschritte.
Umso wichtiger ist es, das er lernt, soziale Kontakte zu knüpfen. Und ich finde es toll, wie der Charly Merlin in die Schranken weist. Auch das muß er lernen zu akzeptieren.
Es ist noch ein lange Weg mit ihm, aber er wird es schaffen.
sylvia